Kapitel 15 Eine Soziale Gewohnheit?

Die Gesundheit von Geist und Körper sind die Hauptgründe, warum wir aufhören sollten - aber das war schon immer so. Wir brauchen eigentlich keine wissenschaftliche Forschung und keine Kenntnisse der Neurochemie, um zu wissen, dass Internetpornografie süchtig macht und unser Leben zerstören kann. Unsere Körper sind die ausgeklügeltsten Objekte auf diesem Planeten und jeder Nutzer weiß von der ersten Sitzung an, dass der Reiz ins Unermessliche steigen und giftig werden kann.

Der einzige Grund, warum wir uns überhaupt auf Pornografie einlassen, ist die Überschneidung des Zyklus mit unserer evolutionären Programmierung. Internetpornografie ist stets verfügbar, kostenlos und streamt rund um die Uhr. Früher galten Pornos als harmlos, aber das war, als die Bilder noch statisch waren und man für die Videos noch eine VHS-Kassette aus dem Laden holen musste.

Heute ist generell erkannt - selbst von den Nutzern - dass Pornografie einen unnormalen Reiz darstellt und süchtig macht. Früher hat der starke Mann nicht zugegeben, dass er masturbiert hat,und Wichser eine abfällige Bezeichnung war. In jeder Kneipe, jedem Club oder jeder Bar war die Mehrheit der Männer stolz darauf, eine Frau mit nach Hause zu nehmen und echten Sex zu haben. Heute ist die Lage für den Internetpornosüchtigen genau umgekehrt: Der Mann von heute beginnt zu merken, dass er keine Frau braucht. Er schließt sich online mit anderen zusammen, um Erfahrungen zu diskutieren, Strategien zu entwickeln und Optionen zu erkunden. Der starke Mann von heute will nicht von Drogen abhängig sein. Durch die soziale Revolution denken alle Nutzer ernsthaft darüber nach, Internetpornos und Selbstbefriedigung zu stoppen. Die Nutzer von heute halten Pornografie für eine nutzlose und schädliche Aktivität.

Der wichtigste Trend, der in den Foren zu beobachten ist, ist die zunehmende Betonung der asozialen Aspekte von Pornos. Die Zeiten, in denen ein Mann damit prahlte, jeden Tag Sex und Orgasmen zu haben, werden langsam durch die Erkenntnis der Sklaverei gegenüber dem Pornomonster ersetzt.

Der einzige Grund, warum die Leute weitermachen, nachdem sie aufgeklärt wurden, ist, dass sie es nicht geschafft haben, aufzuhören oder zu viel Angst haben, es zu versuchen. Es gibt ein breites Spektrum an Interesse an dem Thema, einige wenden sich dem Verzicht auf Pornos, Masturbation und Orgasmus zu - mit oder ohne Partner. Praktiken, die den lustvollen und den fortpflanzungsfördernden Teil des Geschlechtsverkehrs voneinander trennen, wie z.B. das Zurückhalten von Sperma und Karezza, werden diskutiert und in Scharen angenommen. Viele der oben genannten Misserfolge sind in Wirklichkeit Rückschritte, die die Menschen, die sie praktizieren, nach vorne bringen. Wenn du den Weg ohne PMO eingeschlagen hast, wirst du herausfinden, was am besten zu deinem Leben passt. Wenn du die sexuelle Trennung verstanden und praktiziert hast, kannst du deinen eigenen Plan für den Orgasmus entwickeln. Welchen Weg du auch immer wählst, du wirst sehen, dass es sich lohnt, die Anzahl der Orgasmus-bedingten Chemikalienflutung deins Hirns zu begrenzen und Pornos, Sex und Orgasmen nie wieder als Vergnügen oder Krücke für dein emotionales Selbst zu sehen.

Verschiedene beliebte Online-Gemeinschaften, die von Nicht-Nutzern gegründet wurden, widmen sich der Aufgabe, nicht nur mit Pornografie, sondern auch mit der Selbstbefriedigung aufzuhören. Diese Seiten sind für diejenigen, die davon fliehen, letztlich nützlich, aber die meisten Hinweise weisen sie darauf hin, es mit Willenskraft zu versuchen. Die Folge der Besessenheit von Abstinenzphasen und anderen Maßnahmen ist Selbstmitleid und mangelndes Hochgefühl. Ein Großteil der Gehirnwäsche ist immer noch da und funktioniert. Irgendwann bricht jemand ein und es kommt zu einem Dominoeffekt, und andere Nutzer finden heraus, dass sie nicht die Einzigen sind. Aber ihre Bemühungen sind nicht vergebens, sie kommen weiter, wenn auch mit viel Selbstquälerei, da sie zwar ihre Browser, nicht aber die Lust und das Bedürfnis abschalten. EasyPeasy funktioniert umgekehrt: Es schaltet zuerst das Bedürfnis und den Wunsch ab, bevor es den Browser ausschaltet. Jeden Tag verlassen mehr und mehr Nutzer das sinkende Schiff und die, die übrig bleiben, haben Angst, dass sie die letzten sind.

SEI NICHT DU DER LETZTE!